Irish Dance Weltmeisterschaft 2022

Nach zwei Jahren Corona bedingter Pause konnte die Weltmeisterschaft im Irish Dance endlich wieder stattfinden. Zur Feier des 50. Jubiläums war sie 2019 als Großereignis in Dublin geplant und musste dann doch kurzfristig abgesagt werden. Jetzt verlegt nach Belfast war es ein Ereignis, welches sich sehen lassen konnte. In 10 Tagen starteten über 3000 Tänzerinnen und Tänzer aus der ganzen Welt. Zusätzlich gab es jeden Tag verschiedene Programmpunkte, die die Geschichte des irischen Tanzes und der irischen Kultur zelebrierten. Da die Reise nach Nordirland pandemiebedingt noch nicht für alle möglich war, konnten alle Tänze Live über feis.tv gestreamt werden.
Für die Inspiral Dance Company (auch bekannt als Rince Cara) vom TSV Hildrizhausen startete Ellen Stoll in der Altersklasse U20. Zusammen mit ihren Vereinskolleginnen Bente Rautenstrauch und Erblina Banushi qualifizierte sie sich im vergangenen Jahr auf der Festland Europa und Asien Meisterschaft in München.

Verletzungsbedingt und wegen Uni Prüfungen war es für Erblina und Bente leider nicht möglich ihre Qualifikation für die WM wahrzunehmen.

Ellen in Bellfast auf der Irish Dance WM 2022

 

Ellen Stoll bereitete sich die vergangenen Monate mit eiserner Disziplin auf den großen Wettkampf vor. Die gebürtige Hildrizhausenerin die seit einem Jahr in Künzelsau studiert, legte viele extra Trainingseinheiten ein. Da sie unter der Woche in Künzelsau war musste sie dort für sich selbst trainieren und wurde dann an den Wochenenden umso stärker von ihren beiden Trainerinnen Jenni Benedikt und Lilith Berner unterstützt. Auch Tereza Bernadova, unter deren Tanzschule das Team aus Hildrizhausen offiziell auf Wettkämpfen startet, unterstützte aus der Ferne über Feedback-Zoom-Sitzungen.
Gut vorbereitet ging es dann nach Belfast. Am Veranstaltungsort, der Waterfronthall, wurden die letzten Vorbereitungen getroffen. Die Hallen und Bühnen wurden begutachtet und die abschließende Trainingseinheit wurde durchgeführt.

Mit den Trainerinnen

Am Wettkampftag ging es für Ellen Stoll, Lilith Berner und Theresa Mertz dann am frühen Vormittag los. Die Trainerin und die Vereinskollegin sind extra mit nach Nordirland geflogen um als Unterstützung dabei zu sein. Zusätzlich zu den vielen Glückwünschen aus der Heimat bekam Ellen noch ein Überraschungspaket der ganzen Tanzgruppe, welches die Vorfreude verstärkte und die Nerven beruhigte.

Letze Vorbereitungen vor dem Wettkampf

Vor fünf Wertungsrichter*innen wurde in der ersten Runde ein sogenannter Heavy Jig getanzt. Der Heavyjig ist ein Hardshoe (Steppschuh) Tanz welcher mit viel Power getanzt, und für den eine starke Kondition benötigt wird. Ellen zeigte ihr Können und lieferte eine starke erste Runde ab.
Die zweite Runde startete sie als eine der ersten Tänzerinnen, sodass nicht viel Zeit zwischen den Runden blieb. Zusätzlich zum Schuhwechsel, in die für die zweite Runde benötigten Softshoes, kam ein Hallen Wechsel dazu. Vor fünf neuen Wertungsrichter*innen und auf der größten Bühne der Waterfronthall durfte Ellen dann ihren zweiten Tanz, den Slip jig tanzen. Dieser Tanz zeichnet sich insbesondere durch Eleganz und Leichtigkeit aus. Sie konnte die große Bühne nutzen und tanzte auch ihre zweite Runde voller Elan und fehlerfrei.

„Ich werde mich noch lange an das unbeschreibliche Gefühl auf der Bühne erinnern. Aber auch an die ganze Atmosphäre drumherum. Eine sehr große Unterstützung waren meine Trainerinnen und die ganzen Tanzmädels aus der Abteilung. Es ist schön so viel Rückhalt und Zusammenhalt im Team zu erfahren und zu wissen, dass die anderen hinter einem stehen. In Irland tanzen zu dürfen, war schon lange ein Traum von mir und nun sogar auf der Weltmeisterschaft, dass hat mich natürlich unheimlich glücklich gemacht“ so Ellen nach dem Tanzen.

Leider reichte es nicht für einen Recall für den nächsten Tag. Trotzdem können Tänzerin und Trainerinnen auf einen erfolgreichen Wettkampf zurückblicken. Nach der fast zweijährigen Wettkampfpause war es ein besonderes Erlebnis wieder auf der Bühne zu stehen. Ganz besonders bei dem größten und prestigeträchtigsten Wettkampf, den diese Sportart zu bieten hat.

Es war ein gigantisches Ereignis und eine große Ehre unter den größten Tanzschulen weltweit, als kleiner Verein antreten zu können.